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Aug
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Freude an blühenden Fassadenkletterern

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Bei Kletterern die an Hauswänden oder Mauern hochwachsen sollen, ist eine gute Vorbereitung der Pflanzstelle unbedingt erforderlich. Es ist schon gut, dem Pflanzloch die allseitigen Abmessungen von einem halben Meter zugeben, Und dann wird mit dem Schubkarren gute, lockere, schwarze Erde, angefahren, mit Torf vermengt und in das Pflanzloch geschüttet, angedrückt und leicht aufgehügelt, weil sich der Boden noch setzt.

Klettergehölze wachsen nur dann gut weiter, wenn sie einen festen Wurzelballen haben. Man zieht sie deshalb in Töpfen oder Containern heran. Haben sich die Wurzeln schon weit aus dem Wasserabzugsloch heraus gezwängt, soll man den Topf lieber in Stücke schlagen. Ballentücher werden natürlich aufgeknotet. Alle Kletterer kann man im Herbst pflanzen. Im Frühjahr ist eine Pflanzung freilich sicherer. Waldrebensorten soll man grundsätzlich nur im Frühjahr pflanzen. Mit der rechten Hand macht man das Pflanzloch und hält die Clematis mit ihrem Wurzelballen hinein. Es ist darauf zu achten, dass Kletterer nicht zu flach in den Boden kommen.

Waldreben soll man ganz bewusst drei Finger breit tiefer setzen, als sie vorher gestanden haben. Wenn die Veredlungsstelle von Erde überdeckt ist, bildet das Edelreis im Lauf der Zeit selbst eigene, kräftige Wurzeln. Die gepflanzten und kräftig angedrückten Kletterer  wässern wir tüchtig. Dann schneidet man die Triebe auf ein Drittel ihrer Länge zurück und bindet sie locker an Draht oder Spalier.

Allen Kletterern ist eine starke Bodenwärme zuwider. Sie stammen aus Wäldern, wo sie durch den Lichtmangel gezwungen wurden, an Bäumen und Felsen in die Höhe zu klettern. Doch ihre Wurzeln sind den kühlen, beschatteten Waldboden gewohnt. Bei sonnigen Standorten ist es richtig, die Pflanzfläche von anderen Gewächsen, beispielsweise von silberhaarigen Stauden wie dem Ziest und der Artemisia, von Schleierkräutern oder auch von kriechenden Gehölzen, überwachsen zu lassen. Am  besten setzt man jedoch die Kletterer an die Schattenseite der Häuser und zieht ihre Triebe dann um die Ecke herum Iris volle Licht.

Welche Pflanzen kommen in Frage?

Kletterpflanze und schön anzusehen: Die Waldrebe Clematis - Foto: © nanass77 - Fotolia.comJungfernrebe und das Efeu überlassen wir sich selbst; mit ihnen haben wir kaum mehr etwas zu tun, sie worden allmählich die Mauer mit ihrer Blättertapete überziehen. Lediglich die Waldrebe, die Clematis, erfordert etwas Aufmerksamkeit, wenn sie reichlich blühen soll. Betrachten wir zunächst die im Mai blühende Bergwaldrebe, Clematis montana rubens. Die Knospen sitzen an dünnen, verholzten Trieben, die im vorigen Jahr gewachsen sind. Deswegen blüht diese Waldrebe ja auch so frühzeitig. Ebenso die berühmte dunkelblaue Waldrebe mit sechs Blütenblättern, die den Namen „Lasursterri" trägt. Auch bei dieser Sorte befinden sich die Blütenknospen am alten Holz. Und wer in seinem Steingarten die Alpenwaldrebe hat, wird bei ihr dieselbe Beobachtung machen. Diese drei Arten also Clematis montana, Clematis ‚Lasurstern und Clematis alpina - schneidet man grundsätzlich nach der Blüte zurück. Dann haben die Pflanzen den ganzen Sommer über Zeit, lange Neutriebe mit vielen Knospen zu bilden. Alle anderen Waldreben, vor allem die bekannten Clematis-jackmannii Hybriden, blühen an Trieben, die erst im Frühjahr zu wachsen anfangen. Bei ihnen erfolgt ein Rückschnitt Im März oder April, ehe dieser Trieb beginnt. Denn der Flor ist umso reicher, je stärker im Frühjahr der Austrieb erfolgt. Man kann auch, um alte Pflanzen zu verjüngen, bis ins mehrjährige Holz zurückschneiden.

Von den Seilkletterern macht die Glycine den meisten Kummer. Er rührt vielfach daher, dass man irgendwelche Sämlinge gekauft hat. Man soll aber nur veredelte Wistarien pflanzen. Oder es muss sich um bewurzelte Absenker von Mutterpflanzen handeln, die ihre Blühfähigkeit unter Beweis gestellt haben. Der Wurzelraum dieser Kletterer soll besonders tiefgründig und die Erde humusreich sowie frei von Kalk sein. Nach der Pflanzung werden die Triebe kurzgeschnitten, nur bleistiftlange Zapfen bleiben übrig. Die Zapfen bekommen eine Umhüllung aus grünem Moos, das mit Bastfäden festgehalten wird. Etwa fünf Jahre dauert es, ehe diese Wistarie zu blühen beginnt. Um sie dann alljährlich wieder zu reichem Flor zu bringen, schneidet man im August die neugebildeten Langtriebe auf ein Drittel ihrer Länge oder gar noch kürzer zurück; zweitens sorgt man dafür, dass die Pflanzen zur Triebzeit im April und im Mai feucht genug stehen.

Man hat noch viele andere Möglichkeiten, mit Pflanzen Wände grün überwachsen zu lassen. Vor allem unter den Einjahrsblumen gibt es etliche Arten, mit denen sich binnen weniger Wochen etwa um einen Balkon grüne Gardinen ziehen lassen. Manche Kletterer haben ein ausgesprochenes Doppeltalent. Zu ihnen gehört der Efeu. Dieses Gehölz spinnt die wunderbarsten dauergrünen „Tapeten“, und es kann außerdem Sehr strapazierfähige „Teppiche“ für den Garten knüpfen. Das Wachstum geht anfangs langsam vor sich, gewiss, man darf nicht zu wenig Efeu je Quadratmeter pflanzen. Dafür aber hat man immer seine Ruhe, es gibt kein Unkraut mehr, und auch der Rasenmäher ist nicht erforderlich. Zumindest für schattige Partien im Garten wäre eine derartige Efeubodenbepflanzung zu empfehlen.

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